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vitalis
Gesundheitszentrum für integrative Medizin
9335 Lölling
vitalis - Verein zur Förderung gesunden Lebens - A-9335 Lölling 2
Peter Handke hat den biblischen Satz „was nützt es einem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt, an seiner Seele aber Schaden leidet“ (Mk 8,34 und Lk 9,25) umgedreht und gefragt: „Was nützt es einem Menschen, wenn er seine Seele gewinnt, an der Welt aber Schaden leidet?“ Es gibt demnach eine Art der Beschäftigung mit der Seele, die uns die Welt vergessen lässt; und es gibt eine Art der Beschäftigung mit der Welt, die uns die Seele vergessen lässt. Wie der Körper ohne Seele leblos bleibt, so verliert sich auch die „unsterbliche Seele“ ohne Leib im Nichts… Der Vortrag im Musikschulzentrum Knappenberg versuchte aufzuzeigen, dass gravierende Einseitigkeiten unser Leben nicht nur aus dem Gleichgewicht bringen, sondern auch eine verstümmelte Weltsicht und ein verkümmertes Menschsein zur Folge haben.
20.05.2011 Dr. Arnold Mettnitzer Wie viel Seele braucht der Mensch
Auf der Suche nach der Seele oder Der Streit um die Seele oder Wie viel Seele braucht der Mensch? Nachlese zum Vortrag von Dr. Arnold Mettnitzer (20.05.2011, Gasthof Lauchart)
.sträwkcür run nebeL sad nam nnak nehetsreV Leben muss man es aber vorwärts. (Sören Kierkegaard)
W i e k a n n d a s L e b e n g e l i n g e n ? Wohl in jedem Menschen hat irgendeinmal ein Feuer gebrannt, Faszination und Begeisterung für eine Sache, ein Zauber, dem er sich letztendlich verschreiben wollte, eine Vision, ein Traum am Beginn seines Lebens… Alles, was der Mensch aus Begeisterung tut, macht ihn lebendig. Und immer, wenn die Routine des Alltags diese Begeisterung untergräbt und zum Verschwinden bringt, sind die Lebensqualität und letztendlich die Gesundheit eines Menschen bis hin zum „Infarkt der Seele“ bedroht. Aber viele haben die Begeisterung verloren und mit ihr die Lebensfreude; in der Folge glauben sie sich den Luxus der Begeisterung nicht mehr leisten zu können; sie haben sich wunderbar angepasst an das, was da von ihnen verlangt wird, sie haben sich selbst funktionalisiert, sie „funktionieren“ und ihr glatter Panzer, mit dem sie sich dabei umgeben, ist kaum noch durchdringbar; sie stehen in der Früh auf und wissen bereits, was der Tag bringen wird oder zumindest, was von ihnen verlangt werden wird; aber hinten auf dem Rücken gibt es bei jedem Menschen – auch bei denen, die stereotyp „funktionieren“ - eine kleine wunde Stelle, nämlich dort, wo beim Bad des Siegfried im Drachenblut das Lindenblatt gelegen hat - und auf dieser wunden Stelle steht: „Es gibt kein gutes Leben ohne dass man sich begeistert!“ . Darum darf und soll keinem Mensch die Frage erspart werden, wofür er sich begeistert. Der Begriff „Begeisterung“ ist in diesem Zusammenhang auch deshalb so wichtig, weil er begreiflich machen kann, woran eine Gesellschaft im Augenblick krankt. Es scheint ihr die Begeisterung verloren gegangen zu sein. Und so ist es gut zu verstehen, dass die Menschen in einer Gesellschaft, der es an Begeisterung fehlt, mangels an Begeisterung selber krank werden. Irgendwann zieht dann der Körper die Notbremse, als wollte er sagen: „Mach ruhig so weiter, aber ohne mich!“ Dann reden wir von „Burn-out“, „Panikattacken“, Niedergeschlagenheit, Erschöpfung, Depression oder von der Flucht aus der Wirklichkeit hinein in die verlockende Welt der Abhängigkeiten durch Alkohol, Medikamente und psychedelische Substanzen. ERMUTIGEN - BEGEISTERN - INSPIRIERTEN Wenn man eine Erfahrung macht, kann man immer berichten, was einem passiert ist, und man kann auch immer gleichzeitig sagen, wie es einem dabei gegangen ist. Die Gehirnforschung spricht dabei von einem „gekoppelten Netzwerk“, ein Miteinander von kognitiven und emotionalen Erfahrungen. Und wenn man in bestimmten Lebensbereichen immer wieder ähnliche Erfahrungen macht, dann erwächst aus dieser Summe von ähnlichen Erfahrungen so etwas wie ein Integral, und das nennen wir HALTUNG oder INNERE EINSTELLUNG. Diese kann günstig für die weitere Lebensgestaltung sein, oder aber ungünstig; den einen öffnet sie für die Welt, weil er zeigen kann, was er kann; so darf er dazu gehören und die daraus erwachsen Grundhaltungen heißen DANKBARKEIT, OFFENHEIT, NEUGIER, ENTDECKERFREUDE, GESTALTUNGSLUST, BEZIEHUNGSFÄHIGKEIT; das sind die Haltungen von Menschen, die das Glück hatten, solche positive Erfahrungen bei der Stillung der beiden Grundsehnsüchte des Menschen machen zu können. Bei gelingenden Therapien geht es oft sehr schnell ganz leicht. Wenn es gelingt, einen Menschen tatsächlich zu berühren, dass er wieder in Kontakt kommt mit seinen innersten Kräften und Sehnsüchten, und wenn er das Gefühl hat, dass das leb-bar ist, was da an Sehnsucht in ihm ist, dann kann daraus ein wunderbarer Heilungsprozess werden, der aus dem Innersten des Geheilten kommt. Therapien dauern deshalb oft endlos lange, weil der entscheidende Punkt nicht gefunden wird. Kann er gefunden werden, kann oft schon eine kurze Therapie wahre Wunder wirken. Dieses Wunder hängt dann unmittelbar damit zusammen, dass ein Mensch wieder in Kontakt kommt mit seinen Sehnsüchten und dass er wieder anfangen kann, daran zu glauben, dass diese Sehnsucht leb-bar ist. THERESIA OBLASSER Glauben ich bin ein gläubiger Mensch. meistens glaube ich, was ich höre. Den Politikern glaube ich wenig den Lehrern nicht immer Zeitung nicht jeder gute Nachrichten gern. Warnungen lieber nicht Versprechen zu oft dem Schönwetterbericht bis ich nass bin. meinem Mann meistens dem Dorfklatsch kein Wort. ich glaube nicht, dass ich alles weiß immer recht habe mich nie irre. ich glaube den Märchen und Phantasien den Träumen und Ahnungen. Ich glaube an unsichtbare Wirklichkeiten und an die Trotzmacht des Geistes. ich glaube an Gott und ich glaube, dass Gott an mich glaubt. Theresia Oblasser, Heimkommen. Lyrik, Verlag Bibliothek der Provinz, 2010, Seite 57 Auf die Frage „Wieviel Seele braucht der Mensch?“ kann man nur antworten: „D u k a n n s t v o n d e r S e e l e n i c h t g e n u g h a b e n .“
Tel.: +43 676 50 78 779
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